Nahrungsergänzungsmittel – warum sie so wichtig sind

Nahrungsergänzungsmittel – warum sie so wichtig sind

Von Miriam Hetkamp
20. May 2022
Lesezeit: 5 Minuten

Nahrungsergänzungsmittel sind heutzutage nicht mehr wegzudenken. Sie begegnen uns im alltäglichen Leben als Kapseln, Pulver, Tropfen oder Tabletten. In Form von Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Stoffen, wie z.B. Fettsäuren und Ballaststoffen, stellen sie eine sinnvolle Ergänzung zu unserer täglichen Ernährung dar und sichern lebenswichtige Funktionen in unserem Körper.

Viele Vitamine und Mineralstoffe können über die Nahrung aufgenommen werden. Während Vitamin B12 beispielsweise in allen tierischen Lebensmitteln vorkommt (Fleisch, Fisch, Eigelb und Milchprodukte), sind Obst und Gemüse für Vitamin C die besten Lieferanten. Leider ist es oft nicht möglich, die Vitalstoffe in ausreichender Menge über das Essen aufzunehmen, sodass eine Supplementation durch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein kann, um auf den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen Referenzwert für den täglichen Bedarf zu kommen. 

Warum können wir über die Nahrung nicht mehr ausreichend versorgt werden? 

1. Industrienahrung und moderne Essgewohnheiten 
Längst haben sich Tütensuppen, Tiefkühlpizza & Co. in den Supermarktregalen etabliert. Leider werden bei diesem "Fast Food" oftmals minderwertige Rohstoffe, wie gehärtete Fette und künstliche Geschmacksverstärker, benutzt. Oder der Nährstoffgehalt wird im Rahmen der industriellen Verarbeitung durch zugesetzte, künstliche Füll- und Inhaltsstoffe so stark gemindert, dass man kaum noch von "natürlich" oder "gesund" sprechen kann.

2. Umwelteinflüsse und Stress
Dass Stress eine Mehrbelastung für unseren Körper ist, ist keine Seltenheit und sicherlich bereits vielen von uns bekannt. Dass diese Mehrbelastung jedoch auch zu Engpässen in der Nährstoffversorgung führen kann, ist den wenigsten bewusst. Denn durch die Stressbelastung verbraucht der Körper oft mehr Nährstoffe und und benötigt entsprechend mehr, um den Bedarf wieder zu decken. Ähnlich wie Stress beanspruchen auch Umwelteinflüsse, wie die Feinstaubbelastung oder Lärm, unseren Körper und greifen unsere Nährstoffdepots an.  

3. Medikamente 
Gleiches gilt bei bestimmten Medikamenten. So, wie Nahrung die Reaktion des Körpers auf Medikamente beeinflussen kann, kann es umgekehrt vorkommen, dass die Nährstoffaufnahme durch die Einnahme von Arzneimittel gehemmt wird und der Körper so nicht ausreichend versorgt wird. Bestimmte Antibiotika führen z.B. dazu, dass die Eisenaufnahme verringert wird.

4. Endprodukte enthalten im Vergleich zu früher weniger Nährstoffe
Wie alles hat sich auch der Anbau von Obst und Gemüse mit der Zeit gewandelt: Obst und Gemüse sollen durch verschiedenste Züchtungen besonders süss, farbintensiv und attraktiv für den Konsumenten werden. Außerdem wird der Boden in der Landwirtschaft durch den Einsatz von chemischen Düngemitteln stark beansprucht, was die Bodenqualität leiden lässt. Dies hat zur Folge, dass viele Endprodukte bei der Ernte weniger Nährstoffe enthalten. 

5. Unverträglichkeiten oder freiwilliger Verzicht
Neben ungesunden Essgewohnheiten können auch bestimmte Unverträglichkeiten oder gar ein freiwilliger Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel Grund für einen Nährstoffmangel sein. So können manche Menschen durch Erkrankungen oder Operationen Nährstoffe nicht oder nur in unzureichender Menge über den Magen-Darm-Trakt aufnehmen. Gründe dafür können z.B. eine Schädigung der Darmschleimhaut sein oder das Fehlen eines bestimmten Verdauungsenzyms. Bei Menschen, die freiwillig auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten, kann sich auch schnell ein Mangel abzeichnen. Da Vitamin B12 und Omega 3 fast ausschließlich über tierische Quellen aufgenommen werden, werden diese beiden Vitamine besonders bei vegan und vegetarisch lebenden Menschen empfohlen. Denn durch den Verzicht auf tierische Nahrungsmittel werden die genannten Stoffe nur in geringen Mengen zu sich genommen.

6. Erhöhter Nährstoffbedarf
Gewisse Lebenssituationen und bestimmte Personengruppen bedürfen einer erhöhten Zufuhr an Nährstoffen, weil sie beispielsweise durch körperliche Aktivitäten mehr verbrauchen als üblich. Dies gilt insbesondere für Leistungssportler und Schwangere, die durch die zusätzliche körperliche Belastung mehr Vitamine und Nährstoffe zu sich nehmen sollten, um den Bedarf zu decken.

Gut zu wissen!

Bei Frauen in der Schwangerschaft ist der Nährstoffbedarf mindestens 30 Prozent, in der Stillphase bis zu 100 Prozent höher als normal.Bei Raucher zum Beispiel, ist der Bedarf an Vitamin C um 40 Prozent höher als bei Nichtrauchern. Denn der Körper benötigt für das Entgiften der schädlichen, durch das Rauchen zugeführten Stoffe einen erhöhten Energiebedarf und somit auch mehr Nährstoffe, um diesen Reinigungsprozess durchführen zu können. 

7. Zunehmendes Alter 
Älteren Menschen mangelt es sehr häufig an den wichtigen Vitaminen und Nährstoffen. Sie zählen in Deutschland zur Risikogruppe was den Nährstoffmangel angeht. Dies liegt zum einen daran, dass Medikamente die Nährstoffaufnahme negativ beeinflussen können. Zum anderen sinkt der Energiebedarf im Alter und damit einhergehend auch der natürliche Appetit. Obst und Gemüse kommen immer seltener auf den Speiseplan, sodass die Vitalstoffe dem Körper nur sehr spärlich zugeführt werden.

Gut zu wissen!

Eine Schätzung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen lässt vermuten, dass bereits 1,6 Millionen der über 60-Jährigen an einer chronischen Mangelernährung.Außerdem verändert sich unser Körper mit zunehmendem Alter und die Nährstoffspiegel für bestimmte Stoffe nehmen im Rahmen des Alterungsprozesses automatisch ab. Der Körper verringert z.B. die Produktion von körpereigenen Stoffen wie Hyaluronsäure oder Vitamin D je älter man wird. Hyaluronsäure ist u.a. im Bindegewebe sowie im Glaskörper des Auges vorhanden. Kein Wunder also, wenn mit zunehmendem Alter die Elastizität der Haut und unsere Sehkraft nachlassen.

Die Folgen eines Nährstoffmangels mögen im ersten Moment nicht besonders gravierend erscheinen. Auf Dauer können Betroffene jedoch u.a. an langwierigen Beschwerden leiden.

  • Sprödes, glanzloses Haar bis hin zu extremem Haarausfall
  • Brüchige Nägel mit Rillen und weißen Punkten
  • Fahle Haut ohne Glow
  • Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Erschöpfung
  • Geschwächtes Immunsystem, Infektanfälligkeit
  • Leistungsschwäche, Konzentrationsschwierigkeiten
  • Stimmungsschwankungen

 Um diesen Problemen schon vorab aus dem Weg zu gehen, empfiehlt es sich, seine Ernährung sinnvoll mit bedarfsgerechten Vitaminen und Mineralstoffen zu ergänzen. So können Sie Ihren Körper unterstützen und ihn mit den richtigen Nährstoffen versorgen.

Wenn Sie also bereits unter einem Mangel leiden oder einfach nur vorsorgen möchten, können Nahrungsergänzungsmittel als Teil eines gesunden Lebensstils zum Erhalt Ihrer Gesundheit und Ihres Wohlbefindens beitragen. Vergessen Sie dabei nie: Nahrungsergänzungsmittel können eine gesunde Ernährung komplettieren, aber nie ersetzen!